Üben in der Gruppe

Die Methode nach Moshé Feldenkrais^® ist eine körperorientierte Lernmethode. Einfache Bewegungsabläufe werden verbal erklärt und vom Übenden in der Gruppenstunde direkt umgesetzt. Es geht nicht um die optimale Ausführung, sondern um das Entdecken verschiedener Möglichkeiten der Ausführung, die im Körper bereits angelegt sind. Wir erleben, dass es Veränderungen gibt, und vielleicht erkennen wir auch, was zu diesen Veränderungen führt. Solche konkreten Erfahrungen können zu einer Ressource werden, aus der sich dauerhaft Kraft schöpfen lässt. Diese sogenannten “Achtsamkeitsübungen“ eignen sich für alle, die das Verhältnis zu sich selbst und zu ihrer Umwelt regulieren wollen.

So wird die Wahrnehmung des eigenen Handelns bewusster. Mit minimalem Aufwand aber maximaler Effizienz lassen sich Bewegungsmöglichkeiten verbessern und Leichtigkeit in den Bewegungsfluss bringen. Schmerzen werden verringert oder lösen sich auf und allgemeines Wohlbefinden stellt sich ein.

Wahrnehmen, ohne zu bewerten

„Stressbewältigung durch Achtsamkeit“ - so könnte man diese Methode nennen. Ein großer Vorteil: Feldenkrais^® kann auch bei körperlichen Einschränkungen praktizieren werden, weil es vor allem um das Spüren und Fühlen der Bewegung geht und um eine positiv geistige Haltung. Das Augenmerk liegt auf der Wahrnehmung des jeweiligen Moments. Dabei beobachtet der Übende sich selbst mit einer wohlwollenden Haltung, Offenheit und Akzeptanz. Es geht darum, die eigene Situation zu erforschen, ohne sie zu bewerten oder etwas verändern zu wollen. Das gilt im gleichen Maße für positive wie negative körperliche Empfindungen und Emotionen. Der Austausch mit anderen Teilnehmern kann bei auftretenden Schwierigkeiten weiterhelfen. Mit der Unterstützung verbaler Experten-Anleitungen finden wir heraus, wo unbewusste Muskelaktivitäten ihren Bewegungsspielraum begrenzen. So werden einengende Bewegungsmuster erkannt und Alternativen aufgezeigt. Sie entwickeln dadurch unmittelbare und nachhaltige Verbesserungen.

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Ihre ganz persönliche Einzelsitzung

Sie liegen in bequemer Kleidung auf einer Matte und werden durch sanfte Berührungen bewegt. Wieweit und wohin lässt sich Ihr Arm leicht anheben, Ihr Kopf rollen, Ihr Bein beugen? Der Ansatz der Feldenkrais^®-Methode liegt in der Ursachenforschung. Von den Händen des Lehrers begleitet, können Sie herausfinden, wo unbewusste Muskelaktivitäten Ihren Bewegungsspielraum begrenzen. So werden Ihnen die eigenen Bewegungsmuster bewusst gemacht und neue Möglichkeiten aufgezeigt. Die Bewegungen, mit denen wir in der Einzelstunde experimentieren, verbessern Ihre Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung. Dabei entwickeln Sie angenehme, geschmeidige und anmutige Bewegungen und erweitern Ihr persönliches Potential und Ihre Leistungsfähigkeit.

Inhalte dieser Einzelsitzung berücksichtigen sowohl alltägliche Aktivitäten wie Gehen, Sitzen, Schauen, Greifen und Atmen, tragen aber auch wesentlich zur Verbesserung von verschiedenen Tätigkeiten bei, in denen Sie in besonderem Maße gefordert sind. Hierbei steht die persönliche Betreuung im Mittelpunkt. Auf individuelle Fragen und Probleme wird gezielt eingegangen.

Der Körper im Alltag

Viele alltägliche Handlungen verrichten wir reflexartig und automatisch. Als Gewohnheiten haben sie sich tief in unsere Nervenbahnen eingegraben. Sie beeinflussen unbewusst Haltung und Atmung, Gedanken, Gefühle und Empfindungen. Leben und Altern bedeuten daher oft auch, immer unbeweglicher zu werden. Haben wir irgendwo einen Punkt, der schmerzt, versuchen wir, ihm „auszuweichen“, indem wir anders sitzen, liegen oder stehen als sonst. Oder schieben die Wehwehchen einfach auf das Alter. In der Folge entstehen daraus Krankheiten und Leiden, die die Lebensqualität beeinträchtigen.

Was bedeutet Bewegung?

Durch Erkunden und Erfahren unserer täglichen äußeren Bewegungsabläufe entstehen unterschiedliche Muster. Dabei prägen uns viele Faktoren bewusst oder unbewusst und entscheiden letztlich darüber, wie wir durchs Leben gehen. Auf der anderen Seite lösen unsere Denkvorgänge und Gefühle innere Bewegungen aus, die über die Handlung nach außen gebracht werden. Durch die Schnelllebigkeit unserer Zeit, die vielschichtigen Anforderungen unserer Leistungsgesellschaft und die Überflutung mit Reizen und Eindrücken machen wir unsere Körper oftmals zu einer Maschine, die funktionieren muss, damit wir unsere Ziele erreichen. Doch was geschieht, wenn sich unser Körper eines Tages weigert?

Ursprung im „organischen Lernen“

Versuch und Irrtum sind das Prinzip, das für Dr. Moshe Feldenkrais^®, Begründer der gleichnamigen, bekannten Bewegungsphilosophie, hinter dem von ihm geprägte Begriff des „organischen Lernen“ steht. Ein Kleinkind probiert so lange das Sitzen, Krabbeln, Stehen und Gehen bis es den optimalen Bewegungsablauf entdeckt hat, der ihm ein dauerhaftes Gelingen möglich macht. Diese ursprünglichen kleinkindlichen Bewegungen sind im Verhältnis Aufwand-Wirkung als auch im Zusammenspiel der einzelnen Körperteile perfekt optimiert und daher Voraussetzung für einen gesunden, schmerzfreien Körper. Später wirken unzählige physische und auch psychische Faktoren auf den Menschen ein, sodass sich Bewegungsabläufe, z.B. durch Arbeit, Unfall, Stress oder andere psychische Faktoren, verschieben und es zu körperlichen Einschränkungen in der Beweglichkeit, Schmerzen etc. kommt. Unser Nervensystem verfügt über die Fähigkeit, im Gehirn immer wieder neue Verbindungen herzustellen und damit Bewegungs-Abläufe zu erlernen oder – im Falle des Erwachsenen – umzulernen.

Die Feldenkrais®-Methode

Der neurophysiologisch enge Zusammenhang von Bewegung, Gefühl und Bewusstsein bewirkt, dass wir gleichzeitig mit dem Erlernen neuer, einfacherer Bewegungsabläufe auch eine allgemein beweglichere Haltung im Alltag erreichen. Losgelöst von der erwachsenen Starre und Steifheit können wir die kindliche Experimentierfreude und damit auch Kreativität und Flexibilität in unserem Leben wieder erwecken. Beobachten, Bewusstwerden und Ausprobieren unseres Körpers und seiner Bewegungen sind wichtige Begriffe der Feldenkrais^®-Methode. In der Einzelarbeit, aber auch in der Gruppe, wird die Wahrnehmung des eigenen Körpergefühls geschult und sensibilisiert. Um wahrhafte und nachhaltige Veränderungen zu erzielen, ist es nötig, sich spüren zu können und zu wollen. Die längerfristige Teilnahme an Feldenkrais^®-Kursen hilft einerseits, akute oder chronische Problemen des Bewegungsapparates oder Nervensystems zu verbessern oder zu beseitigen. Des Weiteren steigert konsequentes Üben generell die Leichtigkeit und das Wohlbefinden im eigenen Körper.